Freitag
Das Schutzkonzept führte zu einigen Programmänderungen; so fanden dieses Jahr sämtliche Masters und U15 Rennen bereits am Freitag statt.
Den Wettkampftag wurde aus Luzerner Sicht vom U15 Doppelvierer der Mädchen eröffnet – sie qualifizierten sich souverän für den A-Final. Die beiden Jungs, Ueli und Leon versuchten es ebenso, scheiterten aber trotz starker Zeit vor allem an dem sehr strengen Qualifikationsmodus (nur das erste Boot direkt im A-Final). Sie beendet den Wettkampf nach einem 2. Platz im B-Final auf dem 8. Schlussrang (von 27 gemeldeten Booten). Bevor es bei den Mädchen um Edelmetall ging standen noch die Vorläufe im Doppelzweier an: auch in halber Mannschaft stark unterwegs – beide Boote im Final. Mit einer überzeugenden Leistung und sehr sauberem Rudern erkämpften sich Mael, Yanira, Flurina und Celine eine Silbermedaille! Was für ein Auftakt! Im Doppelzweier gingen ihnen langsam, aber sicher die Kräfte aus, 4 Rennen an einem Tag, dass ist ungewöhnlich hart. Sie beendeten den Wettkampf auf den Plätzen 4 und 6. Insgesamt eine superstarke Teamleistung!
Die etwas älteren Athletinnen waren ebenfalls am Freitag im Einsatz. Das Highlight vorneweg: Sie im Masters Frauenachter!! Angeführt durch Steuermann Marco, und unter den wachsamen Augen von Coach Beni holten sich Corinne, Pia, Jessica, Lea, Sandra, Kristin, Melanie und Andrea den Titel!
Jessica und Lea siegten auch im Masters (A) Doppelzweier und Melanie und Andrea erkämpften sich einen Zweiten Platz (Masters B). Im Doppelvierer mit Pia, Lea, Melanie und Andrea kam es ebenfalls zu einem Sieg (Masters B)!
Samstag
Der Samstag war für die Seeclub Athleten voll mit Vorläufen. Es qualifizierten sich insgesamt 7 Boote für die A-Finals, einige davon mit sehr schnellen Zeiten. Ganz knapp wurde es beim U17 Achter der Jungs, die sich mit gerade mal 4 Zehntel ins Ziel retteten.
Ein Finalrennen mit Seeclub Beteiligung fand bereits am Samstag statt… Als Titelverteidigerinnen gingen sie an den Start, als Schweizer Meisterinnen fuhren sie ins Ziel. Angeführt durch Schlagfrau Fabienne, mit Lisa, Salome und Olivia war von Anfang an klar wer das Rennen macht. Souverän, kraftvoll und geschmeidig beschleunigten sie ihr Boot der Ziellinie entgegen und gewannen mit komfortablem Vorsprung von über 13 Sekunden.
Sonntag
Finaltag am Rotsee! Die Seeclub Athletinnen und Athleten starteten in nicht weniger als 13 Finalrennen. Los ging es bereits kurz nach 9h00 mit dem U17 Vierer Ohne Steuermann. Die 4 Jungs hatten sich souverän für den A-Final qualifiziert, hier machte sich allerdings bemerkbar, dass eine gewisse Rennpraxis fehlte und auch im Training noch nicht immer mit letzter Konsequenz gearbeitet wurde. Dies bestätigte sich mit dem Auftritt des U17 Achters und ist hoffentlich für die gesamte Crew eine ordentliche Motivationsspritze für das bald beginnende Wintertraining.
Julia und Sandra starteten kurz darauf im Zweier Ohne Steuerfrau. Ein ungewohnt starkes Feld war dieses Jahr am Start und die beiden konnten nicht ganz mithalten: Schlussrang 6. Julia, eigentlich in der Leichtgewichtskategorie beheimatet startete später noch im leichten Einer und hatte es dort mit zahlreichen Weltklasse Athletinnen zu tun. Sie kämpfte und beendete das Rennen auf dem ansprechenden 5. Schlussrang.
Die erste Medaillenhoffnung startete kurz vor 10h: Mit Daniel und Konradin im Doppelzweier der U19. Die Jungs zeigten ein starkes Rennen und erreichten das Ziel auf dem 3. Platz. Sie wussten hier noch nicht, dass sie gleichentags noch für ein absolutes «Schmankerl» sorgen werden…
Punkt 10h starteten die Titelverteidigerinnen und Schweizer Meisterinnen im Vierer Ohne Steuerfrau im Doppelvierer. Schlagfrau Olivia mit Lisa, Salome und Fabienne knallten ein solch starkes Rennen auf den See, dass es zu keinem Zeitpunkt Zweifel gab: es wird der nächste Titel für den Seeclub geben.
Spätestens als 10 Minuten später auch der Vierer Ohne Steuermann der Männer eine Bronzemedaille erkämpfte war klar, dass wird hier ein grosser Tag für den Seeclub. Luca, Angel, Matthias und Schlagmann Adrian setzten sich mit langen und sauberen Schlägen ab der 1000m Marke gegen die weiteren Konkurrenten durch. Nur GC und Zürich blieben für die Jungs, welche nur kurz vor der SM mit dem gemeinsamen Training angefangen hatten, unerreichbar.
«Next up» waren die U17 Juniorinnen, welche ebenfalls im Doppelvierer starteten. Das Rennen habe ich mir auf meiner Liste neon-gelb markiert: die Mädels waren schnell unterwegs und sind im Vorlauf die schnellste Zeit gefahren. Angefeuert durch die Seeclub Fans welche sich mit lauten Kuhglocken den ganzen Tag bemerkbar machten siegten auch sie souverän. So abgeklärt und sauber, wie man es bei U17 nur selten sieht – stark.
Nur kurz darauf waren die Männer wieder an der Reihe: Kai, Maurin, Julian und Fabio starteten ebenfalls im Doppelvierer. Beinahe 5 Sekunden betrug der Vorsprung auf die Kollegen aus Zug im Ziel. Wir haben nachgeschaut… Damit haben die Männer eine 13 (!!) Jahre andauernde Siegesserie der Lausanner beendet.
Während der Mittagspause und einer kurzen Erfrischung sahen die zahlreichen, maskentragenden Seeclub Fans im Zielbereich wie Sonja eine starke Leistung im U19 Einer hinlegte und dieses Rennen gewinnen konnte: Schlussrang 7. Etwas später am Nachmittag tat ihre jüngere Schwester es ihr gleich nach, auch Flavia gewann ihr B-Final im U18 Einer.
Das nächste Highlight liess nicht lange auf sich warten: bereits um 13h15 starteten die U19 Jungs im Vierer Ohne Steuermann. Die beiden Olympioniken Mario Gyr und Michael Schmid waren schon eine weile im Zielraum, um den erfolgreichen Seeclub Tag mitzuerleben ehe sie sahen wie Daniel, Konradin, Marius und Romeo über den See gleiteten. «Schau mal wie die schön hängen» schwärmte Mario, «oh ja, das ist richtig gut.» bestätigte Michael. «Lubo’s boys» werden die vier genannt, weil es die erste Generation an Ruderern ist, welche von Lubo zu richtigen Athleten geformt wurde. Sie nennen sich nun Schweizer Meister.
Maria und Olivia, unser U19 Doppelzweier hatte sich «nur» für das B-Finale qualifiziert. Was im ersten Augenblick wie eine Enttäuschung aussah war indes das schöne Ende einer langen Verletzungsgeschichte. Sie konnten trotz anhaltenden Verletzungspech starten, kämpfen und die Ziellinie überqueren. Wir sind auf die kommenden Jahre gespannt.
Nein, sie hatten wohl noch nicht genug… Nur kurz nach ihrem grossen Sieg im Vierer Ohne starteten Romeo und Marius nun auch im Zweier Ohne Steuermann. Bei Streckenhälfte noch auf Rang 4 schoben sie sich konsequent und Schlag für Schlag auf den Zweiten Rang vor. Am Ende fehlten nur noch 2 Sekunden auf die Sieger des Grashoppers Club Zürich. Das ist ein Boot, welches die Schweiz an der Junioren EM vertreten wird. Was eine Leistung!
Es standen noch zwei Rennen an. Hätte die Zwischenbilanz in der Clubwertung zur Mittagspause gestimmt, wären das die zwei entscheidenden Rennen gewesen welche die Clubwertung entscheiden würden: im Moment hatten die beiden Clubs (vermeintlich) gleich viele Punkte (Es stellte sich erst nach Regattaende heraus, dass der Seeclub die Lausanner zu diesem Zeitpunkt bereits distanziert hatten.).
Zunächst das Duell der ganz Grossen: Barnabé Delarze im Lausanner Boot, Roman Röösli im Sempacher Boot und unsere zwei Herausforderer Kai und Maurin. Frech gestartet lagen sie nach dem Start sogar vorne: «Das haben wir mit Lubo kurz vor der SM noch explizit trainiert uns es hat sich wirklich ausgezahlt» kommentierte Kai im Anschluss an das Rennen. Die Sempacher Crew setzte sich nicht ganz unerwartete an die Spitze und ruderte vorne weg. Doch um Platz zwei wurde bis zur Ziellinie gekämpft. Es fehlten am Ende lediglich 3 Zehntelsekunden. Platz 3 aber der Zielraum machte grosse Augen, das war eine starke Performance der Seeclub Athleten.
Nun wer mitrechnet weiss, dass Lausanne nun mit einem Punkt Vorsprung führt. Wir schwenken zum Start: hier machen sich 6 Achter bereit. Auf Bahn 5 der Seeclub Achter mit Steuerfrau Stephanie und «ihre» acht Männer Fabio, Julian, Taimur, Felician, Adrian, Angel, Kevin und Matthias. Nicht ganz unerwartet setzten sich die beiden Achter von GC und dem Seeclub Zürich an die Spitze. Beide Clubs hatten dieses Boot zu ihrer Priorität gemacht und entsprechend vorbereitet. Die Seeclub Crew war erst zum 3. Mal in dieser Kombination auf dem Wasser (das zweite Mal war der Vorlauf). Es war kein Bilderbuch Rudern, aber es war effizient und es wurde gekämpft. Die Männer schoben sich bei 1000m vor die weitere Konkurrenz aus Zürich und Thalwil. Wer Achter fährt weiss, Achter fährt man von Vorne und genauso versuchten die Jungs möglichst schnell einen deutlichen Vorsprung herauszufahren. Es wurde zwar nochmals knapp doch der dritte Bugball der die Ziellinie überquerte war derjenige vom Seeclub Luzern. Platz 3. Bronze. Bester Club der Schweiz.
Es war eine äusserst erfolgreiche Schweizer Meisterschaft für den Seeclub. Und was besonders auffällt, das ganze Regattateam, von den U15 bis zu den Masters, Frauen und Männer, allen haben zu den total 48 Punkten für den Seeclub beigetragen. Stark.